Jason „Stateman“ mit Novum, Helene Förster mit Ohrwurm

Von Thiago Maschkerano aka Jogibär

 

Teilnehmerrekord, eine neue Hymne und zum ersten Mal eine Titelverteidigung: Der 9. Tischtenniscup in der sagenumwobenen Fieldstreet Arena schrieb wieder allerlei Geschichten. Hier 42 ganz persönliche, die den Cup 2014 auf etwas andere Art nacherzählen:

 

Gewogen und für zu leicht befunden:

Bei die Chuunz: Mit sonorer Telefonsexstimme führte das Moderationstalent in gewohnter Weise humorvoll, unterhaltsam und bisweilen etwas anzüglich durch den Cup. Sein Talent an der Platte hielt sich allerdings in Grenzen. Die kleine Penismütze hatte jedoch auch Pech mit der Auslosung und erwischte mit Gruppe A eine wahre Todesgruppe. Immerhin zwei Satzgewinnen sprangen für den XXL-Tarnkappenbomber heraus, doch nach der Vorrunde konnte er sich vollends der akustischen und tänzerischen Unterhaltung widmen.

 

Patty Pattsen: Als eines der Dark Horses gestartet, ereilte den argentinischen Rinderzüchter trotz fescher neuer Kurzhaarfrisur dasselbe Schicksal wie Bei die: In Todesgruppe A war nach nur einem Sieg Endstation. Dass er trotz dieser Enttäuschung kurz darauf am Bratwurstrost seine Klasse und Ausdauer unter Beweis stellte und ein paar schöne braune Würste produzierte, nötigt Respekt ab.

 

Stefan: Tja, was soll man sagen? Im Zeugnis würde stehen: Er war stets bemüht. Wurde ihm im Vorjahr nur abseits des Spielgeschehens mit Senf und Ketchup übel mitgespielt, erlebte er diesmal erstmals an den Platten, die die Welt bedeuten, sein persönliches Waterloo. Fazit: Senf im Haar steht ihm definitiv besser als ein Tischtennisschläger in der Hand.

 

Franzi E.: Mit Spitzenstutzen und knappem Röckchen versuchte das kuchenbackende Häschen, die Konkurrenz ins Schwitzen zu bringen. Um die Vorrunde zu überstehen, hätte sie jedoch noch etwas mehr Dekolleté zeigen müssen. In einer Fünfergruppe hätte sie vielleicht eine Chance gehabt, doch in Gruppe B reichte es am Ende nicht. Versuchte zwar wiederholt, die Konkurrenz mit einer leckeren Torte spielunfähig zu machen, doch auch das misslang.

 

Sonja: Die nächste Amazone, die in erster Linie optisch zu gefallen wusste. Obwohl spielerische limitiert, war die sympathische Friedbergerin mit dem sonnigen Gemüt eine Bereicherung für die TT-Cup-Atmosphäre und ist auch beim Jubiläum 2015 ein gern gesehener Gast – und Punktelieferant.

 

Paul:„Danger Dohse“ war höchstens für die Augen der Zuschauer gefährlich. Gemeinsam mit Sunny Sonja angereist, orientierte er sich auch sportlich an seiner Begleiterin und strich sang- und klanglos nach der Gruppenphase die Segel. Dennoch gilt für ihn zwischenmenschlich dasselbe wie für seine Lebensabschnitts-Mitfahrerin.

 

Waldi: Dem Adler wurden ziemlich ruppig die Flügel gestutzt. Zwar hatte er bei der Trikotwahl vermeintlich auf Sieg gesetzt, doch sein historisches Mächtige-Eintracht-Jersey verlieh im überraschenderweise keine Flügel. Als Co-Kommentator von Wolff-Christoph Kunz war Lord Waldimord aka DJ RRR (RennbootRentenRechner) zweifellos besser aufgehoben als an der Platte.

 

Marki: Das letzte gesellschaftlich freudvolle Beisammensein, das ihm von seiner herrischen Herzensdame noch nicht verboten wurde, bescherte ihm keine außerehelichen Glücksmomente. Da ihm im Vorfeld das Trainieren strengstens untersagt wurde, lief er mit entsprechendem Trainingsrückstand an der Fieldstreet auf. Vielleicht waren es auch die Tränen der Angst vor der Heimkehr, die ihm einen klaren Blick auf das sportlich Wesentliche verwässerten und die er hinter seiner verspiegelten Sonnenbrille zu verstecken versuchte. Wenigstens fuhr er vorsichtig nach Hause.

 

Siggi: Siggi&Stefan – eine Kombination, so explosiv wie eine abgelaufene Tütensuppe. Die beiden Freunde hatten sich akribisch auf ihre Cup-Premiere vorbereitet. Ihr Trainer, der stadtbekannte „Eintänzer“, hatte wie immer sein letztes Hemd gegeben, um seine Zöglinge in Topform an den Start zu schicken. Eine unglückliche Trainerwahl, die die beiden wohl in den nächsten Wochen gründlich überdenken werden.

 

Bernd:In Äthiopien hatte er erstmals leibhaftige Flamingos zu Gesicht bekommen. Von dieser Begegnung offenbar nachhaltig beeindruckt, nahm sich der kleine Arnstädter zumindest optisch ein Beispiel an seinen gefiederten Freunden. Mit pinken Leggins farblich ambitioniert ins Rennen gegangen, ließ er jedoch die Anmut seiner afrikanischen Ebenbilder vermissen. Sollte er die Wochen vor dem Jahreshöhepunkt endlich einmal zur gezielten Vorbereitung nutzen, ist das Überstehen der Vorrunde künftig nicht ausgeschlossen.

 

Hoffnungsvoll durch die Vorrunde, doch dann kam das schnelle Aus:

Juliane: Bei die Cup war für sie eine willkommene Abwechslung zu Bei die Chuunz. Unbedrängt von ihrem sporadischen Geschlechtspartner schaffte sie zum zweiten Mal den Sprung in die K.-o.-Phase. Ihre knappe Niederlage in der Runde der letzten 32 gegen Sören sorgte in ihrem Heimatort Niederwillingen für eine Einschaltquote von 100 Prozent – alle drei Anwohner mit Fernsehanschluss waren live dabei. Da sie immerhin einen Satz gewann, erhielt sie sogar den goldenen Putzlappen als beste Spielerin.

 

Franzi S.: Sie überstand zum ersten Mal die Vorrunde und verzückte die fanatischen Fans in der Nordkurve mit WM-tauglichem Samba-Kostüm. Der Autor dieses Berichts holte sie dann auf den Boden der Tatsachen und revanchierte sich für die eine oder andere verbale Spitze während der Turnier-Vorbereitung. Wenigstens ihr Kuchen war finaltauglich.

 

Alex: Der nahkampferprobte Erfurter stellte freundlicherweise für die selbstdarstellerischen Unsäglichkeiten des OK eine Nebelmaschine zur Verfügung. Nebulös dann auch sein Auftritt: Kaum gesehen an der Platte, unbemerkt eine Runde weiter, unbemerkt ausgeschieden – so geräuschlos geht es sonst nur in Herberts und Ingrids Schafzimmer zu, wenn André nicht gerade zu Besuch ist. Sollte Körperkontakt irgendwann legalisiert werden, dürfte er als  Träger des tschitscheringrünen Gürtels große Siegchancen haben.

 

Marcel: Wer zu spät kommt, den bestraft der Johner. Diese bittere Erfahrung musste der Mitfavorit und zweimalige Sieger aus Pygmänistan machen. Nach souveräner Vorrunde deutete nichts darauf hin, dass es den kompakten Endzwanziger schon im Sechzehntelfinale erwischen könnte. Doch im Duell der zu kurz Geratenen zog er gegen das sportliche Multitalent aus Thüringens Fußballmetropole Kirchheim den noch etwas Kürzeren. Sollte seine Prioritäten überdenken. Erst der TT-Cup, dann die Arbeit.

 

Scarface: Tony „Scarface“ Montana zog – ganz Mafioso – die Fäden geschickt im Hintergrund, ohne Aufsehen zu erregen. Um die Chance zu haben, sportlich zum Vito Corleone des TT-Cups aufzusteigen, muss er künftig die richtigen Leute – sprich das OK – schmieren und nicht die Grundschulkinder vor Hartlebs Eiscafé.

 

Matze „Willi“ K.: Beim vorabendlichen Besuch im Erfurter Flatrate-Bordell „Puffbohne mit oder ohne“ stieß der Ostfranzose selbst lancierten Gerüchten zufolge kräftig zu und machte seinem Spitznamen „Willi“ alle Ehre, weil er seinen halb Erfurt präsentierte. Stunden später stand er topfit an der Platte und zog immerhin in die K.o.-Phase ein. Eine Doppelbelastung, die er bemerkenswert unbeeindruckt wegsteckte. Doch in der Runde der letzten 32 war dann auch sein letztes Pulver verschossen.

 

Jessica: Als Helene Förster hatte sie ihren großen Auftritt bereits bevor der erste Ball übers Netz flog. Ihr Smashhit „TT-Cup, einfach groß“ schnellte binnen Minuten auf Platz eins der Rudislebener Singlecharts und verdrängte „Hoch auf Tante Ediths Wagen“ und „Reinhard, spann den Wagen an“ von der Spitze. Auf der After-Event-Party tauschte sie mit der Siegerin der Damenwertung nach Exklusiv-Informationen des Fieldstreet Journals heiße Küsse aus. Insofern fügte sie der langen Sexskandal-Liste ihres blondierten Gefährten diesmal ein eigenes Kapitel hinzu. Legte zudem Protest ein, da sie hinter der Tatsache, zum vierten Mal in Folge in der Stef-Gruppe gelandet zu sein, eine maskulinistische Verschwörung wittert.

 

Max: Sein ganz persönlicher Mister Miagi brauchte viel Geduld, um den ausschließlich am großen orangen Ball talentierten Newcomer die Kunst des Tischtennis zu lehren. Immerhin konnte er Siggi Sichelhand hinter sich lassen und überstand die erste Runde. Obwohl er aussieht wie der junge Michael Stich, deutete er kaum sportliche Parallelen an. Seine dennoch stets gute Laune war aber ein erfrischender Faktor, lediglich an die Lautstärke der Nordkurve offenbarte er Anpassungsschwierigkeiten.

 

Gutschi: Wenn daheim zu gut gekocht wird, Teil 1. Der Sieger von 2010 präsentierte sich leicht über dem idealen Wettkampfgewicht. Sein Talent ist unbestritten, aber die Tatsache, dass er nach jedem Ballwechsel am liebsten den Schläger gegen ein Sauerstoffgerät getauscht hätte, zeigt, dass er künftig  häufiger ins Gemüsefach statt hinter die Käsetheke greifen sollte.

 

Manu: Die Knastfrau machte nahe ihrer Arbeitsstätte keine Gefangenen. Souverän zog sie in die K.o.-Phase ein. Ihre persönliche Christine Walter hieß Ronny, der die „Schluse“ direkt nach der Vorrunde wieder hinter Gitter schickte. Dort musste sie ihrem ebenfalls schon abgeführten Marcelinho – zu Deutsch: kleiner Marcel – Trost spenden.

Anne: Ein weiterer Premierengast in der illustren Gesellschaft der 32 Auserwählten. Wie auch Präsident Woodman erst kürzlich aus dem südamerikanischen Trainingslager angereist, zeigte sie schon bald, dass sie auf ihrer Reise am Glas besser trainiert hat als an der Platte. Platz drei in der Damenwertung war da leider nur ein kleiner Trost – zumal dies bei der Siegerehrung übersehen wurde.

 

André: Sein stärkster Auftritt war mal wieder die abendliche Sangriaverkostung. Schreckte auch nicht davor zurück, Vater Lindner per Schöpfkelle zu bedienen. Doch wer Steven Seagal messert, hat ohnehin vor nichts Angst. Unerschrocken überstand das Kätzchen dank blindenfreundlichem Modus dann auch erstmals die Vorrunde, und dass, nachdem ihm von einem Elxlebener Schweinehirten nur wenige Wochen zuvor fast das Bein abgesenst wurde. Vielleicht sollte er künftig im Rollstuhl spielen.

 

Pille: Der kleine Springinsfeld aus Bittstädt spielte so locker drauf los, als ginge es nur um die Pausen-Trinkmilch und nicht um die prestigeträchtigste Tischtennistrophäe der Neuzeit. Mit dieser Taktik spielte er sich locker durch die Vorrunde, doch dann kam der böse Frank aus der vierten Klasse und stiebitzte dem unbedarften Pennäler den Strohhalm. Bei der nächtlichen Flackerparade beeindruckte er die Großen mit seiner präpubertären Trinkfestigkeit und durfte deshalb ausnahmsweise etwas länger aufbleiben. 

 

Bert: Was er mit dem Kampfnamen „Babala“ bezwecken wollte, bleibt bis heute sein Geheimnis. Für Bambule sorgte er dann aber doch, wurde immerhin Zweiter seiner allerdings wenig furchteinflößenden Gruppe. Stef tanzte dann aber Lambada mit Babala. Klärte bei der After-Event-PK auf: „Babala steht für Bauzentrum Bad Langensalza.“ Gut zu wissen. Gönn dir, Bert!

 

Christian G.: Ihm war nie anzusehen, ob er gerade verheerend verloren oder in überragender Manier gewonnen hatte. Mit einem freundlichen Dauergrinsen à la Vera am Mittag menschelte er sich problemlos durch die Vorrunde. Easy D Domse ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und beendete die Träume von Grinny C – doch der grinste einfach weiter.

 

Stein: Zeigte nicht viel, aber das reichte selbstverständlich für die nächste Runde. Die Lichtgestalt war über jeden Zweifel erhaben und hätte sicher den Titel geholt, wenn sie nicht lieber wie bei der mächtigen Eintracht souverän im Hintergrund agiert und freiwillig anderen die sportlichen Lorbeeren überlassen hätte. Heil Hartleb!

 

Achtelfinale:

Sören: Der schmächtige Starkpigmentierte wirkte eher wie ein dominikanischer Sonnencreme-Einreiber, der sich in der Tür geirrt hatte. Gelassen und emotionslos tauschte er dann doch kurzerhand die Sprüh-Lotion gegen den Tischtennisschläger und machte seine Sache gar nicht schlecht und sogar besser als sein Mentor Marcel. Nachdem er vom späteren Sieger eliminiert wurde, konnte er sich wieder seiner bevorzugten Tätigkeit widmen und diverse fremde Körperteile einreiben. 

 

Jakob: „Jogi der Menschenfresser“ verbreitete in der Vorrunde Angst und Schrecken. Nahm trotz der Schmährufe der Kommentatorenriege sein Achtelfinal-Aus gelassen zur Kenntnis. Zweckentfremdete später in der Nordkurve den halben Dachstuhl als Trommel-Zubehör und verwandelte den Centre Court in einen einsturzgefährdeten Hexenkessel, in dem sich manch einer ob der Lautstärke am liebsten mit dem Eisportionierer das Innenohr ausgeschabt hätte. Erst, als er sich völlig außer Rand und Band den  selbstgebauten Trommelstock ins Auge giekelte, wurde er ruhiger.

 

Flo: So unentschlossen sein Outfit Ku-Klux-Klan und Taliban kombinierte, so unentschlossen pendelte sein Spiel zwischen schlecht und weniger gut. Zeigte sich im Vergleich zu den Vorjahren formverbessert, für den ganz großen Wurf bedarf es jedoch eines erfolgreichen terroristischen Anschlags auf die 41 anderen Teilnehmer.

 

Basti: Seine bodenständige, bescheidene Art war seinen beiden ludenhaften OK-Kollegen seit längerem ein Dorn im Auge. Wurde kurzerhand aus selbigem hinauskomplimentiert. Ertrug die öffentlichen Schmähungen seiner ehemaligen Mitstreiter stoisch wie Bud Spencer die Schläge seiner Filmgegner. Anders als der beleibte Vollbärtige konnte der knochige Bartlose jedoch nicht zum großen Gegenschlag ausholen und diente Johner als besserer Prügelknabe.

 

Frank: „Skandale sind sein täglich Brot“ – besser als Bei die im monumentalen Trailer hätte man den Hugh Hefner des TT-Cups nicht beschreiben können. Sorgte diesmal nur für ein Skandälchen, als er selbstbewusst mit gepflegtem Halbsteifen durch die heiligen Hallen stolzierte. Lieferte sich mit Mateo dann auch ein schönes Gekeule, bei dem er am Ende den schwächeren Arm hatte. Trotz seines biblischen Alters unverändert telegen, aber auch unverändert unbegabt im Umgang mit kleinen Bällen. Mit großen Eiern kann er mehr anfangen.

 

Stef: Wenn daheim zu gut gekocht wird, Teil 2. Die glorreichen Tage der Berlin Wall scheinen spätestens seit seinen Paarungsversuchen mit einer Südtiroler Gourmetköchin endgültig gezählt. Trotz unvermindert guter Technik wirkte er – wie sein Schlemmergenosse Gutschi – seltsam schwerfällig. Betreibt er nicht schnellstens ein bisschen Body Change, wird sein Name wohl nicht noch einmal auf der Yasin-el-Ishaq-Trophy erscheinen.

 

Christian S.: Andrés verflossener Schwager ist dem Turnier trotz des romantischen Irrwegs seiner Schwester treu geblieben. Glänzt im Gegensatz zu vielen bemühten Selbstdarstellern mehr mit Taten als mit Worten. Zum ganz großen Wurf fehlt nicht viel – aber vielleicht doch diese kleine Spur  Größenwahn.

Ben: Man dachte, vor Jahren mit Thomas Krause bereits den größten Menschen der Welt beim TT-Cup gesehen zu habe (der inzwischen um den Titel schwerster Mensch der Welt konkurriert und deshalb verlässlichen Quellen zufolge schon länger nicht mehr in der Lage ist, seine Wohnung zu verlassen). Aber nein, Big Ben hat Big Krause in dieser Kategorie abgelöst. Wie sein gewaltiger Vorgänger glänzte auch der Profi-Basketballer mit fragwürdiger Trikotwahl (Schweden war noch okay, aber Leverkusen?), aber auch feinem Ballgefühl. Achtelfinale ist nicht die schlechteste Premiere.

 

 

Viertelfinale:

 

Matze: Die Tischtennis-Experten rätseln noch heute, wie es passieren konnte, dass ein derart beschränkt begabter Ballvergewaltiger im Feld der Zelluloidvirtuosen so weit kommen konnte. Dabei liegt die Lösung auf der Hand: Bis zum Achtelfinale bekam er Gegner serviert, gegen die Mutter Beimer  mit der Fliegenklatsche gewonnen hätte. Für seinen Viertelfinalgegner Frieder war es dann die größte Herausforderung, nicht einzuschlafen. Erinnerte optisch an DDR-Kugelstoßerin Heidi Krieger. Hätte er gedopt wie sie, hätte das seinem nichtvorhandenen Ballgefühl auch nicht geholfen. Seine Ideen als Organisator bleiben ambitionierter als jene an der Platte. Immerhin Bester der Fieldstreet-Tabletennisconnection.  

 

Johner: Ein Multitalent, das vermutlich selbst beim Synchron-Erdbeerpflücken vorn dabei wäre. Sein Sieg gegen Täsch Fabregas kam dennoch überraschend. Trotzdem ist und bleibt er unter den zahlreichen Spitzenathleten beim TT-Cup nur einer von vielen. Ein Schicksal, dass ihm in einem Jahr auch bei der mächtigen Eintracht in Kirchheim droht.

 

Ronny: Indem er das Urzeit-Untier Jammut zur Strecke brachte, spielte er sich unerklärlicherweise in die Herzen vieler Fans. So angenehm er privat daherkommt und selbst die Silvesternacht selbstlos damit verbrachte, seinen trinkspiel-unbegabten Cousin Patty vor dem plötzlichen Alkoholtod zu bewahren, so unangenehm ist er als Gegner an der Platte. Sein unorthodox-abgeklärtes Spiel brachte ihn bis ins Viertelfinale, wo er lange wie der Sieger aussah und erst ins Hintertreffen geriet, als sich der „Flyin' Robsman“ seines Pullovers entledigte und den Turbo zündete.

 

Domse: „Lässig“ und „easy“ gehören bei ihm zum täglichen Sprachgebrauch. Man darf das Leben wahrlich nicht schwer nehmen, wenn man Fan des VfB Stuttgart ist. An der Platte zeigte er eine durchaus lässige Vorstellung, auch wenn das vor allem bedeutete, dass er die Angriffsschläge seiner Gegner gelassen wie die junge Steffi Graf zurückslicete. Erst der spätere Sieger höchstpersönlich konnte seinem destruktiven Treiben ein Ende setzen.

 

Halbfinale:

 

Robba: Keiner fliegt schöner. Das fuchsige Energiebündel kochte jedoch lange Zeit auf Sparflamme. Erst Ronja Räubertochter lockte Robba Hotzenplotz im Viertelfinale das erste Mal aus der Deckung. Setzte sich dort mit Mühe durch, doch im Halbfinale gegen Daniel E., das in der selben Konstellation im Vorjahr für weltweite Begeisterung sorgte und noch vor dem entscheidenden Spiel um den Dorfpokal zwischen Schubkarre Bittstädt und Traktor Holzhausen zum Ilmkreis-Sportduell des Jahres 2013 gewählt wurde, fehlte ihm die Kraft für ein neuerliches Aufbäumen. Enttäuscht, den ganz großen Wurf wieder verpasst zu haben, musste er am Ende auch noch Frieder im Bronzematch den Vortritt lassen.

 

Frieder: Alle dachten, er sei der obdachlose Begleiter des Philanthropen Daniel E., welcher dem Premierengast dann auch gleich mal den Sieg im ersten Gruppenspiel überließ. Dass dies nur eine überaus selbstironische Form der Tarnung darstellte und in ihm in Wirklichkeit ein echter Tischtenniskünstler steckt, der unter der Obhut seines treuen haupthaararmen Freundes zwischen den Lobedaer Zweckhochbauten fernab der Öffentlichkeit sieben Tage die Woche akribisch auf den Jahreshöhepunkt hinarbeitete, merkten seine Gegner erst, als es schon fast zu spät war. Aber nur fast. „Breisgaucho“ Daniel S. Musste sein ganzes Können aufbieten, um den Überraschungsmann im Halbfinale zu stoppen. Das Preisgeld für Platz drei dürfte jedoch seinen Jahresbedarf an Konservennahrung decken.

Finale:

 

Daniel S.: Auch er versuchte es mit einer Tarnung und verzückte als schwuler Leopard die wachsende Gay-Community an der Fieldstreet. Da die Cup-Teilnehmer bei aller sportlicher Verbissenheit seit jeher für ihre Rücksicht gegenüber sexuellen Minderheiten bekannt sind, überließen sie Leo Gayo wie bereits im Vorjahr einen Platz im Finale. Das war diesmal nicht ganz so episch wie 2013, offenbarte aber dennoch, dass Danny&Danny momentan das beste sind, was der Welttischtennissport zu bieten hat.

 

 

Daniel E.: Jason Statham bzw. „Stateman“, wie er von Bei die liebevoll genannt wird, machte seinem Kampfnamen alle Ehre. Wie sein Alter Ego hackebeilte er sich kompromisslos durch die Gegnerschaft. Lediglich sein Schutzbefohlener Frieder kam aus altruistischen Motiven in das Gefühl eines Sieges gegen den werdenden Papa. In der K.o.-Runde war Danny the Destroyer dann endgültig im Kampfmodus und ließ weder Robin im Halbfinale noch seinem Namensvetter in der Neuauflage des Endspiels von 2013 den Hauch einer Chance. Verdienter als sein Sieg war in der Menschheitsgeschichte lediglich der Klassenerhalt der mächtigen Eintracht einen Tag danach.