Gutschi setzt Traditon fort und holt sich den CUP!

Jubiläumscup findet würdigen Sieger. Silvio als erneuter Debütsieger. Tischtenniscup und Public Viewing ein voller Erfolg.

Von Mathew Woodman

 

Joachim Löw freute sich in der Pressekonferenz in Südafrika, darüber, dass es zeitlich keine Überschneidungen zwischen dem Spiel der deutschen Nationalelf gegen Argentinien und den Matches beim Tischtenniscup geben würde. So konnten alle Nationalspieler die spannenden Ballwechsel live mit verfolgen. Bastian Schweinsteiger: „Es war schon toll, zu sehen, auf welchem Niveau sich der Tischtenniscup mittlerweile bewegt. Beim nächsten Mal bin ich sicher mit dabei.“

Miroslav Klose widmete kurzerhand seine zwei Tore dem Tischtenniscup. „Ich weiß nicht, was ich ohne den TTCup wäre. Das gesamte Organisationskomitee hat sich immer zu mir bekannt und mir den Rücken gestärkt. Deshalb gehen meine beiden Tore heute nach Rudisleben!“

 

Die Organisatoren  konnten zu Recht zufrieden sein. Nicht nur die rege Teilnahme am Event des Jahres, sondern auch der 4:0 Erfolg der Deutschen, der den Taschentuchkonsum Maradonnas in die Höhe schraubte, sorgten für ausgelassene Stimmung an der Fieldstreet. Bereits zu Beginn kam es zu einem Paukenschlag: Thiago-Maxim Choupo-Maschkeng wurde kurzerhand aufgrund der Desorganisation im Vorfeld des Turniers (BILD berichtete) aus dem Organisationskomitee geworfen. Wer in Zukunft seine Kompetenzen und Aufgaben übernehmen wird, soll kommende Woche beim Nachmeeting bekannt gegeben werden. Franko Blanco verriet uns aber bereits, dass man schon den Markt sondiere und mit den entsprechenden Kandidaten rede.

 

Nach einem beeindruckenden Auftritt des gesamten OKs vor den ersten Ballwechseln wurde der 5. Offizielle Tischtenniscup pünktlich um 13 Uhr gestartet. Mit den Worten: „Geht’s raus und spielt‘s Tischtennis“ eröffnete Mateo Guardabosque das Turnier.

 

Gleich in Gruppe A gab es ein böses Erwachen für den mit großen Ambitionen gestarteten Franco Blanco aus Mexico. Er scheiterte am für Monaco startenden GV Kunzer (Bis heute wird spekuliert, für was GV steht. In Fachkreisen ist von Geschlechtsverkleinerung die Rede…) und dem sehr souverän auftretenden ghanaischen Patricio Miguel, der wiedermal  durch seine XXL Pornobrille zu überzeugen wusste.

 

In Gruppe B kam es zur Eskalation. Irgendwie muss es Thiago C.-M. gelungen sein, bei der Auslosung zu pfuschen und so loste er sich drei Frauen in seine Gruppe. Hinter ihm konnte sich Jaqueline vor Franzi und Frau Dana qualifizieren. Allerdings machten die Brasilianerin und der für Portugal antretende kleine Hüpfer durch viel Temperament auf sich aufmerksam. Alles in Allem eine sehr bunte Gruppe, wenn da nicht der leicht fade Beigeschmack um Jakobs Auslosungen bliebe.

 

Bereits im ersten Spiel der Gruppe C kam es zum Duell des Turniers. Frei nach dem Motto: es kann nur einen Förster geben, trieben sich Jessica „JFK“ Forrest Ranger und Mateo Guardabosque zu Höchstleistungen an. Der für Tunesien startende Fussi qualifizierte sich letztlich als Zweiter hinter dem starken Mateo und noch vor Bert, der für Tibet die Kelle schwang.

 

Die vielumjubelte schwarz-rot-goldene Gusi konnte in Gruppe D nicht nur optisch auf sich aufmerksam machen. Gemeinsam mit Qiang Daniel-San (Taiwan) qualifizierte sie sich für die KO-Runde. Der verdutze Tony „WU“ erlebte sein ganz persönliches Wunder und blieb auf der Strecke.

Der erstmals beim TTCup antretende Gutschi (DDR3) setzte sich in Gruppe E vor Flip-Flop (Australien), Pablo (Finland) und Isabel (Costa Rica) durch. Er machte den Beginn eines sehr stark auftretenden Teams DDR. Doch schon jetzt gibt es Doping-Spekulationen und den Ergebnissen der B-Probe wird mit Spannung entgegengefiebert. Nach den positiven Proben Stefs und der Verwicklung in den Fuentes-Skandal ist dies bereits das zweite Mal, dass der Cup von solchen Problemen heimgesucht wird.

 

In der Todesgruppe F kam es beim letzten Spiel der Vorrunde zum Aufeinandertreffen der für Polen startenden Ana und Christian (Holland). Die Spannung war kaum auszuhalten, denn es ging um den Achtelfinaleinzug als Zweiter hinter dem souveränen Sieger von 2008 Stefan „the Berlin Wall“, der für Dänemark antrat. In einem packenden Match setzte sich Ana sensationell durch und qualifizierte sich für die Runde der letzten 16.

 

Zweimal DDR-Top hieß es in den Gruppen G und H. Brizci und Marcelino ließen ihren Verfolgern keine Chance. Hinter ihnen qualifizierten sich Sebastien Lindmans (Belgien) und Willi die Menschliche Abrissbirne (Nordkorea) fürs Achtelfinale. Mareike (Katalunien), Bernd-au-Prince (Haiti) und André (Sierra Leone) hatten das Nachsehen.

 

Im Achtelfinale setzten sich allesamt die Favoriten durch, wenn auch manchmal etwas knapper als erwartet. Hier die Resultate:

Patricio gewann knapp in 5 Sätzen gegen Jaqueline. Ebenso schwer tat sich Mateo gegen eine gut aufspielende Gusi. Dabei musste er nicht nur gegen seine Gegnerin, sondern auch das gesamte Publikum am Centre-Court antreten, die sich allesamt gegen ihn verschworen hatten. Ana schlug sich wacker gegen Silvio, musste aber am Ende doch den Kürzeren ziehen. Brizci schickte Willi wieder zurück in den Nordkoreanischen Bergbau, und Daniel hatte gegen die angeschnittenen Bälle von Fussi kein Rezept parat. Thiago hatte viel Glück und konnte sich in 5 Sätzen gegen Kunzi duchsetzen. Stefan und Marcelino hatten bei ihren klaren 3:0 Siegen gegen Flo und Sebastien weniger Mühe.

 

Im Viertelfinale kam es zu einigen Wiederholungen aus dem Vorjahr. Mateo konnte sich nur in 5 Sätzen knapp gegen die ghanaische Kampfwurst Patricio durchsetzen. Nicht nur ein Mal erinnerte das Spiel der beiden Nachwuchshoffnungen an die mitreißenden Ballwechsel des Spiels um Platz drei aus dem Vorjahr. Im Finale des Vorjahres Stef gegen Marcelino gab es einen 3:1 Sieg, der allerdings weniger deutlich war als es das Ergebnis vermuten lässt. Somit musste Stef die Produktion seines Trikots mit der Aufschrift „Finalteilnehmer 2010“ bereits früh einstellen. Im Duell Zone gegen Zone konnte sich Gutschi gegen Brizci behaupten und hatte in 4 Sätzen wenig Mühe. Auch Thiago schickte Fussi nach kurzer Spielzeit nach Tunesien zurück.

 

Die beiden Halbfinals waren an Spannung kaum zu toppen. Beide Spiele gingen über die volle Distanz und bei beiden Matches entschied am Ende das Quäntchen Glück über Sieg und Niederlage. Nach 4 Stunden und 49 Minuten verfehlte ein Schmetterball Mateos die Plattenkante nur um ein paar Millimeter und so kam Gutschi in den Genuss seiner ersten Finalteilnahme. Auch im zweiten Halbfinale schenkten sich die die DDR und Kamerun nichts. Letzten Endes blieb die DDR-Doping-Maschinerie aber auf der Strecke. So zogen Thiago und Gutschi ins Finale ein und Mateo und Marcelino mussten im Spiel um Platz drei den letzten Podestplatz ausspielen. Diesen holte sich dann nach kurzem Prozess Marcel, der somit zumindest ein wenig an die Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen konnte.

 

Das Finale lies dann überaschenderweise nicht viel Raum für spannende Ballwechsel. Zu deutlich war die Dominanz Gutschis und Thiago suchte ein ums andere Mal nach den richtigen Antworten. Ein deutlicher 3:0 Sieg war das Ende aller Hoffnungen auf den zweiten Gewinn nach 2006. Nie fand der Kameruner gegen den agilen Ostdeutschen zu seinem Spiel. So dauerte es nicht lange und Silvio nahm den Pokal aus den Händen des Vorjahressiegers Marcel in Empfang. Er konnte damit eine Tradition fortsetzen, denn schon seit 2006 setzte sich jedes Mal ein Neuling durch.

 

Sieger: Gutschi (DDR3)

 

2. Platz: Thiago-Maxim Choupo-Maschkeng (Kamerun)

 

3. Platz: Marcelino (DDR1)

 

Vielen Dank an alle Spieler und an die vielen fleißigen Helfer, die geholfen haben, den TT-Cup noch vor der Fußball-WM zu etablieren.